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Die Wohnung seiner Eltern lag in Schutt und Asche, bei einer Tante in Tempelhof fand er eine notdürftige Unterkunft. Deren Schwippschwager Jochen wiederum betrieb ein erfolgreiches und vorerst zukunftssicheres Unternehmen, das sich vornehmlich unter Wasser abspielte. Jochen, hinter dem eine undurchsichtige Vergangenheit bei der Marine lag, betätigte sich nämlich als Taucher und suchte dringend Mitarbeiter. Er stellte Eddie sofort als Anlernling ein, was dessen Abenteuerlust entgegenkam und ihm anfangs ganz gut gefiel. Der bezog die Schwerarbeiterkarte und eine zusätzliche Milchration, mit der er bei der Tante die Miete beglich. Allmählich begann er, sich in der Spree und den flachen Berliner Kanälen heimisch zu fühlen, als ein Ereignis eintrat, das ihn zur jähen Aufgabe des Tauchgewerbes nötigte. Die zunehmende Kälte in den winterlichen Gewässern war zwar unangenehm, doch nicht der eigentliche Anstoß. Vor dem Kraftwerk Klingenberg strömte ohnehin das warme Wasser der Turbinenkühlung in den Fluss. Zusammen mit einem weiteren Taucher, der über ebenso viel Praxis verfügte wie Eddie, waren er und Jochen mit Räumarbeiten im schlammigen Untergrund beschäftigt, wo sich von der Bettstelle über abgesoffene Kähne bis hin zu größeren Stahlkonstruktionen beinahe alles fand, was Krieg und Großstadt hergaben. Gerade war Eddie aus den trüben Fluten aufgetaucht, um sich seiner Last auf dem Stahlponton zu entledigen, wo Jochen hockte und die Sauerstoffzufuhr kontrollierte, als eine dumpfe Explosion seinen Helm erschütterte und ihn selbst gegen die sich neigende Fahrzeugkante schleuderte. Ein heftiger Schlag in den Rücken nahm ihm die Luft. Die bleiernen Stiefel zogen ihn nach unten, kaum fand er die Kraft sich festzuklammern.

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