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So war er als Zwanzigjähriger in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten, in der ihm seine spärlichen Englischkenntnisse ein einigermaßen erträgliches Los verschafften. Nur sein Vorname Adolf bot den Kameraden wie den Wachmannschaften hin und wieder Anlass zu Späßen und Schikanen, weshalb er sich bald nur noch Addi nannte, woraus die Amerikaner schnell Eddie machten. Eddies Lagerleben gipfelte schließlich in einem Schreibstubenjob, der es ihm im August 1945 gestattete, sich selbst unter Missbrauch von zwei mangelhaft gesicherten Dienstsiegeln aus dem Lager zu entlassen und den Weg ins heimatliche Berlin anzutreten.

Einen Beruf hatte Eddie Holtefret, Jahrgang 1924, wie so viele seiner Generation nicht erlernt. Dafür hatte die Zeit zwischen mittlerer Notreife, Einsatz als Flakhelfer und anschließender Einberufung einfach nicht gereicht. Dabei hatte Eddie, damals noch Adolf, einmal weitreichende berufliche Pläne verfolgt, war doch sein Onkel Ewald als Chemigraf und Klischeeätzer bei einer Tageszeitung tätig gewesen – ein gesuchter Fachmann, wie es hieß, und der Einzige in der Familie, der Adolfs Zeichentalent erkannte und förderte. Richtig Feuer gefangen aber hatte Adolf erst, als er aus heimlich belauschten Gesprächen der Erwachsenen erfuhr, dass hinter besagtem Ewald eine kurze Karriere als Banknotenfälscher lag, die dem begabten Onkel zwei Jahre Zuchthaus eingebracht hatte. Viel später, als Onkel Ewald ihn in die ersten Geheimnisse der schwarzen Kunst einzuweihen begann, hatte der ihm nebenbei eine wichtige Erkenntnis mitgeteilt: «Bestraft wird man nicht, weil man etwas Verbotenes getan hat, sondern weil man so dämlich ist, sich erwischen zu lassen.»

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