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Ohne anzuklopfen, betrat jemand den Raum. Irritiert blickte Kappe auf, er vermochte das Gesicht des Mannes jedoch in dem schlechten Licht nicht genau zu erkennen. Ein großer und in besseren Zeiten sicherlich kräftiger junger Mann jedenfalls, gekleidet in der bunten Tracht der Zeit: umgefärbte Uniformteile und darüber eine Art Joppe mit kariertem Muster, aus einer Decke vermutlich. Der Mann sagte: «Guten Tag! Bin ich hier richtig bei Kriminalinspektor Kappe?»

Kappe schoss das Blut zum Herzen. Für einen Augenblick glaubte er, ohnmächtig von Schiecks Hocker zu sinken. Die Stimme! Unter Tausenden hätte er sie erkannt. Und den Mann natürlich auch. Kappe stützte sich auf die Tischplatte und stand auf. «Hartmut!», entfuhr es ihm dumpf, und er schämte sich der Tränen nicht, die ihm nun in den Augen standen. Unbeholfen trat er auf seinen ältesten Sohn zu und umarmte ihn. Das war seit mindestens zehn, zwölf Jahren nicht mehr vorgekommen. Aber die Rührung durfte einen wohl übermannen, wenn der Kronprinz der Familie so plötzlich und unerwartet und noch dazu ohne erkennbare äußerliche Schäden vor einem stand.

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