Читать книгу Heimkehr. Kappes 19. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1946) онлайн
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Er durfte nicht ungeduldig werden. Eines nach dem anderen. Vor allem musste er sich nach Arbeit umsehen, so schwach er sich auch fühlte.
Sein Begleiter blieb stehen.
«Ist was?», fragte er.
Der Cousin schüttelte den Kopf. Mit prüfendem Blick maß er ein vier Finger dickes Eichenstämmchen, rüttelte daran und bog es weit nach allen Seiten. Das junge Holz brach nicht. Wortlos buddelte der Cousin ein klobiges Taschenmesser aus seinem Rucksack, klappte die breite Klinge heraus und begann, dicht über der Wurzel eine tiefe Kerbe in den Stamm zu hacken.
«Wozu brauchst du den?», fragte er.
Der andere blickte nicht auf. «Wir werden viel Feuerung brauchen diesen Winter», sagte er. «Auf dem Rückweg nehmen wir Kleinholz mit.»
Er sah sich um. Halbwüchsiges Gebüsch säumte den Pfad. Die Bäume waren bis weit hinauf zu den ersten Ästen kahl. Nirgends lag Reisig auf dem weichen Waldboden.
«Die Leute holen alles weg für den Winter», erklärte der andere. Mit seinem eleganten Schuhwerk trat er fest gegen die junge Eiche, doch die fiel nicht. Er schnitzte die Kerbe mittels kräftiger Hiebe noch etwas tiefer. Schließlich gelang es ihnen gemeinsam, den gut mannshohen Stamm umzulegen. Der andere kappte die Krone und ein paar Zweige und ließ sie achtlos liegen.