Читать книгу Trugbilder. Angermüllers 11. Fall онлайн
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Wie immer war es einer der Termine, auf die Angermüller gern hätte verzichten können. Zeuge der Prozeduren in der Rechtsmedizin zu werden, empfand er als echte Zumutung. Mittlerweile bereitete er sich stets bewusst darauf vor, frühstückte am Morgen vor der Obduktion sehr bescheiden mit Knäckebrot und Tee und hatte damit seinen Magen ganz gut im Griff. Außerdem trug er an so einem Tag einen dicken Schal oder ein Tuch, um sich gegebenenfalls gegen die üblen Gerüche zu schützen. Meist allerdings brachte das nicht viel, so wie heute.
Roch es sonst oftmals faulig, süßlich, wenn ein gräulich aufgedunsener Körper auf dem Tisch lag, hing heute ein ausgeprägter Gestank nach verbranntem Fleisch in der Luft, nach Kohle, irgendwie bitter. Doch auch diese Duftnote war ein sehr unangenehmes Gemisch für Angermüllers Nase.
Schmidt-Elm und seine neue Kollegin, eine sehr große, sehr schlanke Frau mit kurzen blonden Haaren, arbeiteten konzentriert Hand in Hand, verständigten sich mit Blicken und Gesten, nur ganz selten fiel ein Wort. Für Angermüller verging die Zeit quälend langsam, aber irgendwann, mehr als eine Stunde war um, kam Steffen zu einem ersten Resümee.