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Er holte eine Karte aus der Brusttasche seiner Jacke und überreichte sie Vicky.

»Sollte Ihre Schwester nicht bald auftauchen, kann Ihre Mutter sich gern bei mir melden, wenn sie vielleicht eine Vermisstenanzeige aufgeben will.«

Vicky schaute auf seine Karte. Zumindest sah die aus, als ob sie echt wäre. Aber eigentlich brauchte sie die nicht, denn natürlich würde Karoline bald zurückkommen, daran zweifelte Vicky nicht im Geringsten, und so bedankte sie sich nur kurz.

»Na dann tschüs, mein Kollege wartet. Einen schönen Tag für Sie«, verabschiedete sich der Nachbar.

»Danke, Ihnen auch«, entgegnete Vicky automatisch und las noch einmal genauer auf der Visitenkarte. »Kommissariat 1« stand da. War das nicht immer die Bezeichnung für die Mordkommission? Nahm dieser Polizist Mias übertriebene Befürchtungen etwa ernst, weil Karoline nichts von sich hören ließ und quasi verschwunden war? Auf keinen Fall würde sie Mia davon erzählen, denn dann würde die vollends durchdrehen.

Während sich Angermüller im Dienstwagen den Sicherheitsgurt anlegte, schweifte sein Blick zu der jungen Frau, die sich gerade vor dem Haus auf ihr Rad schwang. Sie schien sich nicht im Geringsten um den Verbleib von Karoline Frederiksen zu sorgen. Angermüller, der an den ihnen bevorstehenden Termin denken musste, an das noch nicht identifizierte Opfer, hoffte, dass ihr Optimismus angebracht war.

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