Читать книгу Mörderisches vom Niederrhein. Krimis онлайн
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Gar nicht so weit von der Stelle entfernt, auf einer anderen Brücke, am Zollamt Ruhrort, hatte ich vor vier Jahren die Detonation und die Feuersäule erlebt, westlich von mir, am Becken B. Es mag Einbildung gewesen sein. Aber ich meinte, in dem sich ausbreitenden Blitz etwas durch die Luft fliegen zu sehen, eine menschliche Gestalt. Zeugen in der Nähe des Hafenbeckens wollten gleich zwei Aufschläge ins Hafenbecken gehört haben. Körper? Trümmerteile? Tatsächlich hieß es anschließend, einer der drei Werftarbeiter, die vor Ort gewesen waren, als die Explosion sich ereignete, sei verschwunden. Die Polizei suchte im weiten Umkreis das Gelände ab. Zwei der Männer wurden schließlich hunderte Meter entfernt gefunden, in einem Zustand, der eine Identifizierung schwermachte. Einer lag auf den Schienen der Güterbahn, der andere auf der Straße. Im Rumpf des Tankers, in dem die Monteure im Laderaum mit Nacharbeiten für den Schiffs-TÜV beschäftigt gewesen waren, klaffte ein riesiges Loch. Das Vorderdeck war vollkommen zerstört. Erst nach Stunden bekam die Feuerwehr den Brand in den Griff. Der Rauch war kilometerweit zu sehen. Auf der Karl-Lehr-Brücke staute sich der morgendliche Berufsverkehr. Die Menschen sprangen aus den Autos, drängelten sich in Trauben am Geländer und filmten mit Smartphones. Es gelang mir nur mit Mühe, meinen Weg durch die Menge der Gaffer fortzusetzen.