Читать книгу Das Komplott der Senatoren онлайн
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Anstatt wie jeden Abend um sechs zur Garfield-Green Station hinaufzusteigen, hatte Drake es vorgezogen, im Regen durch den Washington Park zu joggen. Der junge Mann sah ihn schon zwischen den Bäumen jenseits der Park Avenue verschwinden, als er realisierte, was Drake im Schilde führte.
Statt ihm zu folgen, ging er auf dem schnellsten Weg zur 51st, stieg die Treppe zur Hochbahnstation hinauf und wartete. Keine zehn Minuten später erschien der triefend nasse Drake auf dem Bahnsteig. Er folgte ihm unauffällig in den nächsten Zug der Green Line nach Norden. Er interessierte sich nicht für den schmächtigen, blassen Akademiker, der bei jedem Schritt aus seinen Kleidern zu fallen schien. Sein Auftrag lautete, die Dokumente sicherzustellen, doch das war nicht so einfach, wie es sich anhörte. Drake hatte den Plastiksack mit den Papieren unter die Windjacke gepackt. Unmöglich, ihm die Ware kurzerhand zu entreißen. Also beschattete er ihn weiter, wartete auf seinen Augenblick.
Der Zug näherte sich dem Loop. Es wurde eng im Wagen, und er konnte näher an den Verfolgten rücken ohne aufzufallen. Zu seiner Verblüffung sprang Drake unvermittelt auf, als sich die Türen an der Madison schon wieder zu schließen begannen und stürmte hinaus. Mit einem kräftigen Stoß sorgte er dafür, dass die Tür wieder aufflog und setzte ihm nach. Drake rannte die Treppe hinunter, eilte die Washington entlang und verschwand einen Block weiter um die Ecke in die North State Street. An dieser Ecke stand er nun, musste untätig zusehen, wie Drake den Umschlag aus dem Plastiksack in die blaue Mailbox fallen ließ. Bedauerlich nur deshalb, weil er nun den zweiten Teil des Auftrags erledigen musste, und das roch nach spätem Feierabend.