Читать книгу Vom Glück der frühen Jahre. Erzählung einer Kindheit in den fünfziger Jahren, Geschichten aus einer glücklichen Kindheit, Kultur und Gesellschaft in den fünfziger Jahren, Zwischen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder онлайн

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Fußballbegeistert war Felix dazu. Er war bei allen Spielen seines Vereins auf dem Platz dabei. Meiner Oma nach, soll er bei wichtigen Spielszenen vor dem gegnerischen Tor meist so wild gestikuliert haben, dass er den anderen Zuschauern die Hüte vom Kopf schlug. Aus Versehen natürlich.

Seine Leidenschaft sollte dann recht traurige Folgen haben. Er muss sich einmal bei einem Sonntagsspiel seines Vereins so aufgeregt haben, dass er einen Herzinfarkt erlitt und auf seinem so geliebten Sportplatz noch während des Spiels verstarb. Seine Sportfreunde überbrachten schließlich der Familie die traurige Nachricht.

Damit war mir nur noch Oma geblieben. Zum Glück begleitete sie mich viele Jahre.

Oma Luise lebte nach dem Tod von Opa Felix in unserem Haushalt. Die Wohnung meiner Oma im Parterre, die für uns alle auf Dauer zu klein gewesen wäre, wurde aufgegeben. Meine Eltern zogen mit Oma und mir in eine frei gewordene Wohnung im gleichen Haus, in die oberste Etage. Ursprünglich müssen das wohl mal zwei Wohnungen gewesen sein, die jetzt aber zusammengelegt waren. Neben einer schönen großen Wohnküche hatten wir 4 ½ Zimmer und Oma Luise bekam eines davon. Ihr Zimmer hatte sie mit ihren eigenen Möbeln ausgestattet, Kleiderschrank, Tisch, Stühle und ein, wie ich fand, ausgesprochen prunkvolles Bett. Alles war aus dunklem, rötlich schimmerndem Holz. Die Sitzflächen der Stühle hatten richtiges Korbgeflecht. Am meisten faszinierte mich aber das Bett mit seinen massiven Pfosten, die aus Holz gedrechselte Kugeln zierten.