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Karl-Heinz und Maria waren auf ihre Art und Weise schon so etwas wie Unterhaltungskünstler. Meine Onkel wäre, anstatt Stahlhändler zu werden, gut auf einer Schauspielbühne aufgehoben gewesen und meine Tante hätte wohl die ideale Besetzung der komischen Alten in einer Boulevard-Komödie abgegeben. Aber so saßen sie halt bei uns am Kaffeetisch und waren das, was sie immer waren, anstrengend.

Zum Glück gab es da noch Tante Olga, meine absolute Lieblings- Tante. Olga war die Schwägerin meiner Mutter. Sie hatte damals Walter, den Mittleren der drei Heinicke-Kinder geheiratet. Walter war dann leider ein Opfer des Krieges geworden und hatte seine Frau und die kleine Tochter zurückgelassen.

Tante Olga war ein äußerst liebenswerter und einfühlsamer Mensch. Ich glaube, Kinder spüren das auf besondere Weise. Und ich spürte das. Ich fühlte mich, wenn ich bei ihr war, immer respektiert, beachtet und geborgen. Ich habe nie erlebt, dass sie schlechte Laune hatte oder unausgeglichen gewesen wäre. Ihre Art konnte man dabei gar nicht so richtig beschreiben, man musste Tante Olga einfach erleben. Leider war dies, da sie im pfälzischen Kaiserslautern lebte, nicht allzu oft der Fall. Wenn sie jedoch zu Besuch bei ihren Schwestern in Düsseldorf war, überredete ich meine Eltern, sie so oft wie möglich zu uns einzuladen. Oft lief ich auch in den Ferien zur Wohnung ihrer Schwester, die im gleichen Stadtteil lag, um sie während ihrer Zeit in Düsseldorf zu treffen.

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