Читать книгу Esta Sola. Sind Sie allein?. Ein Jahr durch Südamerika онлайн
25 страница из 117
Ich verbringe viele Stunden dort, schaue mir die Augen aus dem Kopf, rede mit den Leuten, versuche zu verstehen. Oft werde ich angesprochen, bekomme Rosen überreicht oder werde zu einem Drink eingeladen.
Alle sehen so extrem fremdartig aus und sind so liebevoll und freundlich und friedlich.
Es gibt fast keine Polizisten, es scheint alles erlaubt. Am meisten aber staune ich, dass das in Buenos Aires möglich ist. Ich habe alle Länder in Südamerika für viel strikter, autoritärer, konservativer gegenüber solchen Aufzügen und überhaupt gegenüber Demonstrationen gehalten. In Buenos Aires ist das aber offensichtlich nicht so.
Jeden Tag, den ich länger hier bin, habe ich mehr das Gefühl, alles, was ich meinte schon zu wissen, trifft so nicht zu.
Sonntag ist mein Hotel voll. Die Einheimischen haben Feiertag und reisen ebenfalls gerne und viel auf ihrem Kontinent, immer mit Familie. Man trifft aus fast allen anderen Ländern Südamerikas Touristen: Chile, Peru, Uruguay, Brasilien.
Sie gehen im Schlafanzug zum Frühstück, sicher auch ungewaschen, für mich gewöhnungsbedürftig. Aber sie sind locker, begrüßen mich und fragen gleich, was ich hier tue und wo ich herkomme und überhäufen mich mit Reisetipps und guten Ratschlägen.