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Den Cerro Otto erkunde ich mit dem Bus und dann mit der Seilbahn. Der Blick von oben über den See und die umliegenden Berge ist sensationell. Ebenso der vom Cerro Catedral. Oben sitze ich in der Sonne, trinke einen Kaffee. Die Anden sind schneebedeckt, der Himmel stahlblau und in der Sonne ist es warm, natürlich in dicker Kleidung.

Mein Gott – an den ich nicht glaube –, wie schön ist diese Welt.

Es gibt auch noch andere Seen wie aus einem Bilderbuch, zum Beispiel den Lago Gutierrez.

Auf einem meiner Ausflüge lerne ich ein nettes Ehepaar aus Südtirol kennen. Er reist auf den Spuren seines verstorbenen Onkels. Dieser Onkel war Missionar in Argentinien. Die Bewohner haben ihm ein Mausoleum gebaut. Das hat er aufgesucht und mit tiefer Rührung erzählt, wie er die unendliche Dankbarkeit der Menschen erlebt hat und dass sein Onkel, den er selbst gar nicht so gut kannte, dort so beliebt war. Die Indigenen haben ihn verehrt.

Ich habe auf meiner Reise viele Spuren und Zeugnisse von Missionierung früher und auch heute noch gesehen. Ich werde immer skeptisch, wenn ich das Wort Missionierung höre. Mag sein, dass dort auch viel Gutes geschehen ist an der Bevölkerung, dass man die Indigenen geschützt hat vor den spanischen Eroberern, dass man ihnen Arbeit, Bildung und medizinische Versorgung gegeben hat, aber die Berichte über anderes, das Zerstören insbesondere der eigenen Kultur und Religion, ist doch so eine existentielle Vernichtung, dass das absolut inakzeptabel ist. Es bleibt mir unverständlich, wie man meinen kann, dass eine eigene Religion besser ist als die der anderen. Wenn mich etwas in unserer heutigen Zeit beeindrucken kann, dann sind es manche Vorstellungen der Indigenen im Zusammenhang mit dem Glauben an Pachamama (Mutter Erde). Aber dazu komme ich noch später.

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