Читать книгу Esta Sola. Sind Sie allein?. Ein Jahr durch Südamerika онлайн
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Heimat ist doch der Ort, an dem man geboren wird, an dem man aufwächst, seine Kultur erfährt, Einstellungen, Weltauffassungen, die einen prägen, eine Vertrautheit, Zugehörigkeit, ein Zuhause eben? Die Orientierung, mit der man in sein Leben startet. Warum verlässt man das?
Cicero sagt: „Ubi bene, ibi patria.“ (Wo es mir gut geht, da ist mein Vaterland, meine Heimat.)
Verlässt man die Heimat nur dann, wenn es einem dort nicht mehr gut geht? Kann man eine neue Heimat finden? Für mich stellt sich die Frage: „Braucht man überhaupt eine Heimat?“
Wenn der Seefahrer sagt: „Meine Heimat ist das Meer“, so beschreibt er eine Lebensweise. Könnte ich sagen: Meine Heimat ist das Reisen? Fühlt sich gut an.
Und was ist Heimweh? Das Sehnen nach eben dieser Heimat. Ich kenne kein Heimweh, habe ich noch nie empfunden, auch nicht auf meiner ersten einjährigen Reise.
Aber Fernweh, das kenne ich sehr wohl, immer, wenn ich zuhause bin, diese Sehnsucht nach fernen Ländern, auch nach Abenteuer. Das ist keine Pubertätserscheinung, schließlich bin ich 65 Jahre alt und damit höchstwahrscheinlich ja aus der Pubertät schon raus. Das Fernweh ist aber immer noch da. Mein Heimweh ist das Fernweh.