Главная » Tatort Oberbayern. Sammelband Oberbayern-Krimis читать онлайн | страница 129

Читать книгу Tatort Oberbayern. Sammelband Oberbayern-Krimis онлайн

129 страница из 247

Er räusperte sich und fuhr fort. »Na ja, wie auch immer, diese Fotos gibt es jedenfalls und mehr nicht. Hat sich tatsächlich nicht gut angefühlt, in den Bergen zu sein, das wollte ich testen.«

Katharina nickte.

»Gut, danke für Ihre Offenheit. Ich werde das vorerst nicht veröffentlichen, dies nur als Info. Morgen erscheint mein zweiter Artikel über Sie, ich werde mich auf die Beerdigung, unser Gespräch danach, die heutige Sendung und den Auftritt Ihres Vaters konzentrieren.«

»Wunderbar, Frau Langenfels, wunderbar. Und Sie können ruhig schreiben, dass ich einen Riesenfehler gemacht habe, dass ich meinen Vater hätte abhalten sollen zu kommen.«

»Mal sehen. Dazu bräuchte ich ein Statement Ihres Vaters, damit will ich ihn derzeit aber nicht belästigen. Ich denke, ich werde einfach bei dem bleiben, was ich mit eigenen Augen gesehen habe.«

»Wie Sie meinen. Entschuldigen Sie mich bitte, ich würde mich gern abschminken.« Katharina verließ einen leicht unterkühlten Robert Adelhofer.

Währenddessen ging eine der anderen Zuschauerinnen bestens gelaunt zum Parkplatz. Im Auto, das sie abseits gestellt hatte, nahm sie die dunkle Perücke ab. Dunkelbraune Locken, die ihre Frisur plattdrückten. Sie hatte ein echtes Opfer gebracht. In diesem Fall war es ihr das wert. Diese Show wollte sie sich nicht entgehen lassen. Der alte Adelhofer hatte ihr fast ein bisschen leidgetan. Aber nur ein bisschen. Irgendwie waren sie alle selbst schuld. Der trauernde Bruder und der trauernde Vater – das hätten sie sich vielleicht früher überlegen müssen. Ihr Plan schien jedenfalls aufzugehen. Das war das Wichtigste. Jetzt erst mal notdürftig die Frisur richten, in diesem Zustand konnte sie nicht losfahren. Sie nahm Haarspray und einen Kamm aus einer Tasche vom Beifahrersitz und richtete im Rückspiegel die blonde Welle. Normalerweise brauchte sie morgens eine Stunde, bis das Haar perfekt saß – schön nach außen geföhnt und mit Haarspray zum festen Stand gebracht –, hier musste ausnahmsweise die schnelle Variante reichen. Als sie fertig war, folgte der übliche Sicherheitsblick in den Spiegel – für die begrenzten Möglichkeiten hier im Auto nicht schlecht. Ihre Frisur war ihr Kapital, ihr Erfolg bei Männern hatte nicht nur mit ihren inneren Werten zu tun. Lächelnd griff sie in ihre Handtasche. Sie brauchte etwas Süßes, ihre Belohnung, wenn sie besonders stolz auf sich war. Sie biss in ihren Lieblingsschokoriegel, grinste ihr Spiegelbild im Rückspiegel an und dachte an ihr nächstes Opfer. Der wusste noch nichts von seinem Glück. Das würde sich bald ändern. Und seine kleine Ehefrau konnte mit ihren zwei lieben Kinderlein die Sachen packen und Leine ziehen. Sie, Jana, würde ihn glücklich machen.

Правообладателям