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Kriminalkommissar Bruno Abraham lag auf einem Sofa vor einem uneingeschalteten Fernsehgerät und hasste. Er hasste die Welt, die Weiber, das Wetter, die Umstände, sich, das Fernsehprogramm. Werner sagte immer, wenn sie schafkopften und ein Spiel auf eine dumme Weise verloren ging: »Jetzt läuft die Scheiße bergauf.« Bei ihm lief die Scheiße jetzt bergauf, und die Scheiße hatte einen Namen: Tina.

Er hatte seinen Namen in der Zeitung gelesen. – Er las keine Zeitung, deshalb hatte er erst einen Anruf von Trimalchio erhalten, daraufhin die Zeitungen gekauft und dann seinen Namen gelesen. Und in einer war sogar ein Interview mit Bild drin. Da hatte ein Heini angerufen, den er schwer hatte abwimmeln können, weshalb er ihm daraufhin was in den Hörer gebrummelt hatte. Die Arschgeigen hatten alles verdreht abgedruckt, doch es klang nicht schlecht und sein Bild daneben sah gut aus. Einige Dinge mussten mal ausgesprochen werden und hier standen sie gedruckt. Darüber war er in eine Feierlaune geraten und hatte Tina angerufen. Die hatte ihn abgewimmelt, wie man eine Fliege aus dem Salat scheucht. Sie hatte ihn heiß gemacht mit ihrer SMS, er hatte sie am Telefon darauf angesprochen, weil er lieber telefonierte als tippte. Sie hatte was von gestern gesagt, heute wieder alles anders: Sie spielte mit ihm. Bruno hasste es, wenn man mit ihm spielte. Die letzte Niederlage kam wieder hoch und würgte ihn. Er hatte Angst, dass für ihn das Geschlechterspiel vorbei war, dass er keinen Zug mehr tun könnte. Das hatte ihn dazu gebracht, sich unheilvoll zusammenzusaufen, daheim und am Stammtisch, viel zu viel zu reden, ein paar Details des vergangenen Abends zu vergessen und schließlich hier finster brütend zu erwachen.

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