Читать книгу Tatort Alpen. Sammelband Alpen-Krimis онлайн
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Birne war am späten Nachmittag heimgekommen, hatte schon gar nicht mehr mit einer Zeitung gerechnet und auch keine bekommen. Sie war ihm am zweiten Tag in Folge gestohlen worden. Das passte, Birne hatte nicht mehr mit einem Geschenk des Schicksals gerechnet und dann, als er sich frisch gemacht hatte nach der Leibesertüchtigung, auf dem Wartetisch neben dem Wartestuhl in seinem Studio eine zusammengefaltete, kaum gelesene Allgäuer Zeitung entdeckt. Er hatte sich gefreut und hingesetzt, war in den Neuigkeiten und Bildern buchstäblich versunken, hätte gar nicht mehr geglaubt, wie schön so etwas sein konnte, und das nach nur zwei Tagen, in denen man bestohlen worden war. Beinahe konnte er den Dieb verstehen. Eine Zeitung ist besser als manches Buch, dachte Birne, manchmal sogar besser als die Bibel. Er hatte sich vollgesaugt mit Druckerschwärze und dem Geruch grauen Papiers. Als er aufblickte, sah er sie noch einmal vorbeigehen, unglaublich elegant in ihrem rosafarbenen T-Shirt, die Locken klebten nicht mehr an ihrer Stirn, sondern wurden mit einem schwarzen Haarband gebändigt. Und das an seinem ersten Tag hier. Er war verliebt.