Читать книгу Reichtum verpflichtet онлайн
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Da ich die teuerste Anzeige im Figaro gebucht hatte, um das Ableben der Tante mit Pauken und Trompeten zu verkünden, war viel Volk gekommen, aber niemand hatte uns gegrüßt. Mehr noch, zwischen diesen Leuten und uns hatte sich ein Leerraum gebildet, eine Art Sperrgürtel, der ihnen erlaubte, sich von unserer widerlichen Präsenz zu isolieren.
Wer waren die alle? Bridge-Freundinnen? Leute, die sich auf gesellschaftlichen Events rumtreiben? Alte Weiber, die eins ihrer Idole dafür feiern wollten, dass es den Tod so lang hinausgezögert hatte? Keine Ahnung! Acht Monate hatten wir uns um Yvonne gekümmert und in ihrem Stadtpalais nicht einen Besuch empfangen, abgesehen von ihrem Notar und ihrem Bankier. Jedenfalls bin ich sicher, dass uns ihr Ableben am meisten traf. Denn wir hatten die Alte liebgewonnen, vor allem gegen Ende, als sie so weit überschnappte, dass sie uns aus unerfindlichen Gründen den ganzen Tag Les nuits d’une demoiselle von Colette Renard vorsang:
Ich lass mir das Naschwerk lecken