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„Ausgerechnet diesen sozial gesinnten, starken und durchsetzungsfreudigen Papst wählt der neue Heilige Vater, Leo XIV. zu seinem Vorbild! Damit steht ihm eine Aufgabe bevor, die ihresgleichen sucht: Niemals war die Kluft zwischen den Superreichen und den Habenichtsen so groß wie heute, obwohl man diese Schieflage schon seit vielen Jahrzehnten wortreich beklagt und Besserung anmahnt – bisher vergeblich. Seiner Heiligkeit dafür Gottes Segen!“
Von denen, die über Kirchengeschichte in neuerer Zeit Bescheid wissen, unter anderem die hohen Kleriker in Rom – mag sich manch einer fragen, ob Leo XIV. einerseits die gebotene Standfestigkeit besitzen, andererseits die nötige Unterstützung für sein ambitioniertes Projekt erhalten wird.
Dass er ehrgeizige Pläne hat, schließt man daraus, dass er den letzten Leo als großes Vorbild benennt und ihm nacheifern möchte.
Gerade vom gerechteren Verteilen immenser Vermögen unter unsagbar Armen und Verelendeten kann derzeit nirgendwo auf der Welt auch nur im Ansatz die Rede sein. Ein schlechtes Beispiel dafür ist ausgerechnet die kommunistische Volksrepublik China, die zwar den einst bekämpften Kapitalismus verinnerlicht zu haben scheint – aber eben nur für die Oberschicht, Parteibonzen und ähnliches. Für die Millionen von Wanderarbeitern interessiert sich nach wie vor niemand.