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Ach, du gütiger Himmel! Ein Schwarzer! Oh, Gott!

Ein unüberhörbares Raunen geht durch die Menge. Mit einem Chinesen oder Ähnlichem haben die Leute ja insgeheim gerechnet. Und jetzt ist es also ein Schwarzafrikaner geworden …

Nach kurzem Zögern bricht erneut donnernder Jubel los, als die Menschen die imposante Gestalt genauer ins Auge gefasst haben. Das geradezu hysterische Geschrei, das die recht überschaubare Anzahl an Besuchern aus dem In- und Ausland veranstaltet, soll vermutlich darüber hinwegtäuschen, dass das Ereignis dieses Mal nicht übermäßig viele Zuschauer nach Rom gelockt hat.

Wenn früher anlässlich einer Papstwahl der Petersplatz schier aus allen Nähten platzte, weil er die Menschenmassen kaum noch zu fassen vermochte, ist am heutigen Tag die Zahl der Jubler bestenfalls ausreichend. Die meisten werden diesen Event vermutlich bequem am Bildschirm verfolgen – wenn überhaupt.

Der hochgewachsene, breitschultrige Kardinal, zweiundfünfzig Jahre alt, viel jünger aussehend, kerngesund und körperlich topfit, ist sichtlich zufrieden, als er sich den auf dem Platz Ausharrenden auf dem dafür vorgesehenen Ehrenbalkon des Petersdoms präsentiert. Im Fernsehen und auf sämtlichen Fotodokumenten heben sich die weißen Augäpfel sowie kräftige, gesunde, weiße Zähne von einem stolzen, geradezu aristokratisch anmutenden Gesicht, schwarz wie Ebenholz, deutlich ab.

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