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Der Reichskanzler war entschlossen, den Einfluss der katholischen Kirche zu vernichten, was 1874 unter anderem zur Einführung der Zivilehe führte, nachdem man in Preußen zwei Jahre zuvor Ordensangehörige vom Lehrberuf in öffentlichen Schulen ausgeschlossen hatte. Sogar der mächtige Jesuitenorden war aufgelöst worden.

Papst Pius erklärte seinerseits die preußischen Gesetze für ungültig und belegte alle, die sich an ihrer Durchführung beteiligten, mit der Exkommunikation.

Nach dem Tode Pius IX. verhandelte der Reichskanzler direkt mit dem neu inthronisierten Leo XIII., einem intelligenten und harten Verhandlungsgegner. Kompromissbereitschaft der Deutschen war mittlerweile angesagt, denn die Zeiten hatten sich geändert: Bismarck wollte mit dem katholischen Österreich ein Bündnis schließen und im eigenen Land war die „Arbeiterbewegung“ zu einer gefährlichen Bedrohung geworden, so dass man sich den Luxus eines Zerwürfnisses mit Rom nicht mehr leisten konnte.

Mit den Friedensgesetzen von 1886 und 1887 fand der „Kulturkampf“ formell sein Ende; die kirchenfeindlichen Gesetze wurden zum Teil zurückgenommen.

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