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So steht es ja auch in der Heiligen Schrift. Und der Heilige Vater legte noch einiges an Leidenschaftlichkeit nach: „Wer behauptet, Christ zu sein, der beweise es!“, rief Leo XIV. in Sankt Peter mit Inbrunst aus. „Nicht der Beter im stillen Kämmerlein wird die bedrohte und verfolgte Sancta Ecclesia retten, sondern derjenige, der sich nicht scheut, Blut und Leben für die allein seligmachende heilige Kirche zu vergießen und zu opfern!“

Da zuckten einige regelrecht zusammen. Was meinte der Heilige Vater damit? Redete er etwa einem neuen Kreuzzug das Wort, bei dem das Blut der Ungläubigen vergossen werden soll?

Aber bereits der nächste Satz aus Leos Mund ließ die meisten Aufgeschreckten ziemlich beruhigt auf ihre Sitze zurücksinken. Hatte der Papst, (der allerdings ein fantastisches Italienisch spricht), in heiligem Eifer womöglich nur die falschen Begriffe gewählt, als er so pathetisch die Floskel vom „Blutvergießen“ in den Mund nahm?

„Nur wer den eigenen Tod nicht fürchtet und sich Jesus, den Sohn Gottes zum Vorbild nimmt, wird am Ende die Siegespalme erringen und kann den Teufelskreis der Gottlosigkeit durchbrechen, der sich mittlerweile auf dem Erdkreis ausbreitet; und er wird letztlich dafür sorgen, dass nicht irgendwelche ‚Ersatzgötter’ das Sagen haben werden, oder schließlich gar der Islam das Rennen macht!“

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