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»Weiß nicht«, sagte Freerk prompt, und August rief: »Also, wenn ich mir angucke, womit die in einigen Fächern die Zeit zubringen, da würde ich ihn lieber regelmäßig ein paar Tage hier behalten. Ich glaube, da gäb’s ein paar sinnvollere Dinge zu lernen – und der Praxisbezug würde ins Unermessliche steigen, daran fehlt es nämlich, gerade am Gymnasium …Was habt ihr da neulich gelesen? Warten, warten …«

»… auf Godot«, ergänzte Freerk.

»Genau … also so ein Käse, dass so etwas gedruckt wird …«

»Ich fand’s gar nicht so schlecht«, gestand Freerk leise.

»Samuel Beckett ist einer der ganz Großen«, warf Wiard ein, und August wunderte sich, wieso Wiard wusste, wer ›Warten auf Godot‹ geschrieben hatte. Er sagte nichts dazu, strich nur etwas schneller, schließlich musste der Kälberstall fertig werden …

»Ach, August, du hast eben keine Ahnung von diesen Dingen«, lachte Wiard, »wir gehen der Wissensgesellschaft entgegen, da muss unsere Jugend noch viel mehr lernen.«

»Na prima«, entgegnete August, »aber vielleicht was Brauchbares? Erstens fällt dauernd der Unterricht aus, und zweitens ist das mit dem Wissen ja schön und gut, aber es muss doch auch Leute geben, die dafür sorgen, dass Milch, Käse und Fleisch im Laden zu haben sind, und das lernt man bestimmt nicht in der Schule, im Gegenteil, gerade die Abiturienten meinen doch oft, das sei einfach alles da, vom Himmel gefallen, oder was weiß ich. Die Milch steht im Kühlschrank. Punkt. Aber wie kommt sie da eigentlich hin? Und wieso ist sie in Tetrapaks abgefüllt? Und …, ach, holl mi up. Niemand denkt an die schwere Arbeit in der Landwirtschaft, auf die immer alle schimpfen.« Diese Debatte war Wiard bekannt, und er wusste, wie man August prima provozieren konnte.

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