Читать книгу Tatort Bodensee. Sammelband Bodensee-Krimis онлайн
113 страница из 231
»Klar, dass es sich bei mir um mich selbst handeln muss!« Horst war wütend, weil er nicht die mindeste Lust verspürte, ausgerechnet jetzt noch irgendwelche Statements für die Zeitung abzugeben. »Und – was jetzt?«
»Na ja«, der Zeitungsmann fingerte eine Visitenkarte aus seiner Gesäßtasche. »Hier ist übrigens meine Karte! Bitte schön! Jetzt hab ich mir gedacht, Sie könnten mir doch ein paar Fragen für meinen Artikel beantworten!«
Horst nahm die Visitenkarte und warf einen mürrischen Blick darauf. »Alex Winter, freier Journalist, Seekurier« stand da zu lesen. »Aha – und dann auch noch ein Freier!«, das waren seiner Meinung nach die schlimmsten, denn die arbeiteten auf Honorarbasis. Und Honorar gab es ja bekanntlich erst, wenn der Artikel abgedruckt wurde, was natürlich nur dann geschah, wenn er dem zuständigen Redakteur an seinem Schreibtisch auch interessant genug erschien. Und deshalb unternahmen die Freien alles, um die Artikel so interessant wie möglich aussehen zu lassen! Oft genug hatte Horst zu seinem Leidwesen erfahren müssen, wie geduldig Papier doch war und mit wie viel Fantasie so mancher Schreiber eine an sich ganz und gar trockene Materie aufgepeppt hatte. Seine Begeisterung über die unerwartete Begegnung hielt sich demnach in engsten Grenzen.