Читать книгу Gewalt. Selbstschutz gegen Schläger онлайн
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Wir geben zu, dass es im größten Teil der Welt die meiste Zeit über friedlich zugeht. Auch in unserem Land mit seinen über 80 Millionen Einwohnern gibt es verhältnismäßig wenige »Entgleisungen«. Dieser Zustand ist lobenswert, doch trügerisch. Wir verlernen heute im Großen und Ganzen, uns auf uns selbst zu verlassen, auf unsere Sinne und Instinkte zu vertrauen. Es gab sicher nicht viele Zeitpunkte in der Geschichte, in denen wir Kurse und Seminare besuchen konnten und mussten, in denen wir dieses Auf-uns-selbst-vertrauen von Grund auf erlernen müssen. Jahrtausendelang war das eine reine Selbstverständlichkeit. Soldaten, Krieger und auch Jäger der früheren Tage bekamen leicht ein Gespür für die Situation. Sie erkannten Gefahren, ehe sie sich manifestierten. Wir hingegen bekommen kaum noch etwas von dem mit, was sich um uns herum abspielt. Funakoshi Gichin6 sagte einst: »Unglück geschieht immer aus Unachtsamkeit«. Das können wir unterschreiben.
Das Prinzip der Biene
Eine Biene sticht, wenn sie angegriffen wird oder wenn sie sich bedroht fühlt.1 Dass sie dafür sterben muss, ist der Preis, den sie dafür zahlt. Dieses Verhalten ist wirklich interessant, da die meisten wehrfähigen Insekten keinen so hohen Preis für ihre Verteidigung zahlen. Auf den Menschen übertragen heißt das, wir sind friedlich, solange wir nicht bedroht werden. Aber falls man uns angreift, nutzen wir jedes zur Verfügung stehende Mittel zu unserem Schutz, wenn es sein muss, unter Einsatz des eigenen Lebens.