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Es ist wichtig, nie das rechte Maß zu verlieren, vor allem auch für sich selbst. Nur allzu oft gaukelt einem das Ego vor, man sei der Beste. Ich habe es nicht selten erlebt, dass ein Schüler als »Maus« zum ersten Training kam und nach drei bis vier Einheiten als »Elefant« wieder ging. Er passte gewissermaßen kaum noch durch die Tür, so sehr war sein Ego angeschwollen. Seine ersten Trainingserfolge haben ihn hochnäsig werden lassen. Kyan Chōtoku pflegte zu sagen: »Es gibt immer einen höheren Berg«; d. h., es wird immer jemanden geben, der besser ist als du selbst. Kampfkunst soll deshalb auch Bescheidenheit vermitteln. Im Freikampf muss man sehr schnell erkennen, dass es immer wieder Situationen gibt, in denen man unterliegt. Solche Momente können sich positiv auf die eigene Bescheidenheit auswirken, wenn man sich ihrer besinnt. Wichtig für den Schüler der Kampfkunst ist es auch, bewusst daran zu arbeiten, andere negative Charaktereigenschaften wie Habgier und Neid kleinzuhalten.

Eine weitere wichtige Charaktereigenschaft ist die Dankbarkeit. Nie sollte man vergessen, wie man einst angefangen hat, Kampfkunst zu erlernen. Mein Sensei hat mir eine Chance gegeben und mich als Schüler aufgenommen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, und ich werde immer hinter ihm stehen. Sein Vorbild ist einer der Gründe, weshalb ich bestrebt bin, Karate in der Welt zu verbreiten.

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