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Die fünf Regeln des Dōjōkun

Seit jeher ist neben der Entwicklung körperlicher und geistiger Fähigkeiten die Schulung des Charakters ein wichtiger Bestandteil der Kampfkunst. Auf Okinawa wurden Schüler, die nicht ein Mindestmaß an Tugenden und Charakter besaßen, vom Meister oft gar nicht erst aufgenommen. Die fünf wichtigsten Grundsätze im Karate wurden im sogenannten Dōjōkun festgehalten.

Der genaue Ursprung des Dōjōkun (Regeln für das Dōjō) lässt sich nicht bestimmen. Überliefert wurde es von Sakugawa Kanga (1733 - 1815) auf Matsumura Sōkon (ca. 1800 - 1890). Dieser gab es an seine eigenen Schüler weiter, so z. B. an Itosu Ankō (1832 - 1916). Itosu Ankō gab es wiederum an Funakoshi Gichin (1868 - 1957) weiter. Noch heute existiert eine eigenhändig von Matsumura Sōkon geschriebene Version des Dōjōkun. Im Folgenden werden die fünf Regeln des Dōjōkun einzeln erläutert.

Die erste Regel des Dōjōkun: Es ist wichtig, nach Vervollkommnung des eigenen Charakters zu streben.

Kampfkünstler haben meist eine starke Persönlichkeit und einen ausgeprägten Charakter. Einen wahren Budōka zeichnen Eigenschaften wie Geduld, Bescheidenheit und Rechtschaffenheit aus. Das erste Ziel eines angehenden Kampfkünstlers sollte darin bestehen, eine gute innere Einstellung zu dem, was er tut, zu erlangen, um vollkommen hinter dem eigenen Handeln stehen zu können. Wer den eigenen Charakter bewusst schult, wird auch respektvoll und höflich mit seinen Mitmenschen umgehen.

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