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Harte Arbeit gehörte in vielen traditionellen Kampfkünsten zur normalen Ausbildung, sei es in China, auf Okinawa oder in Japan. Der chinesische Begriff Kung Fu (auch Gongfu) beispielsweise steht für etwas, das durch harte Arbeit erreicht wird. Heute wird er mitunter als Oberbegriff für die chinesischen Kampfkünste verwendet. Die Schüler, die regelmäßig kochten, Holz hackten, das Dōjō putzten und andere Arbeiten verrichteten, entwickelten eine enge Beziehung zum Lehrer. Sie waren die so genannten Uchi deshi, die inneren Schüler, und hatten über das Training hinaus täglich Kontakt zum Meister. Manches von seinem Wissen über die Kampfkünste lehrte er nur sie.

Als ich mit zehn Jahren zu meinem ersten Lehrer in indischer Kampfkunst ging, musste auch ich für ihn arbeiten. Zu meinen Aufgaben zählte das Ernten von Avarakai, einer indischen Bohnensorte, und ich musste regelmäßig Holz und Wasser für ihn holen. Für ein Kind bedeutete dies viel und harte Arbeit. Aber mein Wunsch, Kampfkunst zu erlernen, war sehr groß, und so verrichtete ich die Arbeiten gern. Tatsächlich war mein Lehrer darauf angewiesen, da er allein lebte und die Bezahlung für seinen Unterricht sehr gering ausfiel. Generell sollte Geld in den Kampfkünsten eine eher untergeordnete Rolle spielen. Shimabukuro Sensei beispielsweise nahm nie Geld von mir an. Wenn ich ihm etwas zukommen lassen wollte, so musste ich es unter dem Tisch verstecken oder seine Frau bitten, es ihm zu geben, nachdem ich gegangen war. Das ist noch heute so.

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