Читать книгу Die medial-historische Entwicklung des Damen-Skispringens. Medienberichterstattung und Historie im Fokus онлайн
55 страница из 90
Geschichte schrieb dann die Finnin Tiina Lehtola, die 1981 den ersten Satz über 100 Meter landete. 110 Meter sprang sie und damit stieß sie in eine für das Damen-Skispringen völlig neue Dimension vor70.
Jedoch gab es bis dato immer noch keine offiziellen Wettbewerbe für die Damen. Die (vermeintlichen) Gründe hierfür waren vielfältig: entweder gab es nicht ausreichend viele Teilnehmerinnen, man wurde schlicht und ergreifend nicht ernst genommen oder man hatte gar Angst, der weibliche Körper sei nicht für das Skispringen geeignet.
So war von Schäden der Gebärmutter, ausgelöst durch die harte Landung, die Rede. Wie sich im Nachhinein herausstellte: völlig unbegründet.
So ging die Rekordjagd also weiter. Abermals rückte eine Österreicherin in den Fokus. Eva Ganster, ebenfalls aus Kitzbühel, hatte nicht nur einen sehr engagierten Vater, sondern auch einen vollen Reisekalender.
1994 ging sie bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer (Norwegen) als Vorspringerin vom Lysgårdsbakken und verbesserte Lehtolas Rekord auf 113,5 Meter. Im Jahr darauf trat sie bei Springen in den USA an und entschied dort die Springen, unter anderem gegen Lindsey Van (bis 2014 selbst noch aktiv) und Karla Keck, für sich. Auch sie schaffte es in die Geschichtsbücher, denn nur drei Jahre später ging sie als allererste Frau der Welt von einer Skiflugschanze. Im österreichischen Bad Mitterndorf, am Kulm, flog sie am 9. Februar 1997 167 Meter weit und damit ins Guinness Buch der Weltrekorde71.