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Der Sturz

Er kam ziemlich überraschend für mich an einem Samstagmorgen. Ich saß am Frühstückstisch im Essensraum unserer Gemeinschaft. Die Gemeinschaft, in die ich 2012 eingezogen bin, existiert seit 2001 in einem alten Rittergut in Sachsen.

Es ist nicht immer leise in diesem Gemeinschaftsraum, aber an diesem Morgen schien das Stimmengewirr links von mir auf eine fast unerträgliche Lautstärke anzuschwellen. Eigenartig, dass auf meiner rechten Seite nichts zu hören war, totale Ebbe. Das linke Hörgerät musste ich rausnehmen, weil ich den Lärm nicht aushielt. Ich habe auch das rechte Hörgerät aus dem Ohr genommen und mit einer neuen Batterie versehen. Doch ich konnte beim An- und Abschalten den charakteristischen Signalton nicht mehr hören, der die Funktionsbereitschaft des Geräts anzeigt. Sollte das Gerät defekt sein?

Die Idee lag nahe, das rechte Gerät im linken Ohr zu testen und siehe, dort war das Signal deutlich hörbar. Es bedurfte keines weiteren Beweises, dass sich mein Hörvermögen im rechten Ohr offenbar drastisch verschlechtert hatte. Doch ich wollte es immer noch nicht so recht glauben. Ich schreckte zurück vor der Möglichkeit, rechts nichts mehr zu hören. So gut und so fest ich es vermochte, hielt ich mir das linke Ohr zu und fand mich plötzlich weit entfernt von allem Lärm wieder, in einer unwirklichen Stille.

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