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»Du hast eine schwere Zeit, was, Jungchen?«

»Wa…«

»Ruhig, Jungchen. Ich bin’s nur, der olle Lemmy. Du machst ganz schön wat durch, odda?«

»Ich … wundert es dich?«

»Nö, geht uns nämlich allen so.«

»Ich weiß. Ich habe das Gefühl, ich muss ständig laufen – weglaufen, irgendwo hin. Ich will hier nicht sein. Ich will die Bilder nicht mehr in meinem Kopf, die Schreie, den Geruch. Ich will doch nur Frieden. Und ich will meine Familie wieder.«

Tränen rannen über Goras Wangen, und Lemmy sah ihn an. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter.

»Wir alle haben jemanden oder etwas Kostbares verloren, mein Sohn. Wir alle sind auf der Flucht, und für uns alle gibt es scheinbar keine Hoffnung. Doch der Meister wird uns zur Zuflucht bringen. Wir werden Ruhe finden und Sicherheit.«

»Deine Stimme …«

»… solltest du dir anhören, Gora. Glaube an die Hoffnung. Sie ist alles, was wir noch haben. Glaube daran.«

Goras Tränen versiegten. Lemmys Hand war warm und ihr Gewicht auf Goras Schulter seltsam tröstlich. Die Stimme des grauhaarigen Mannes neben ihm auf der Bank drang viel weiter als nur bis zu Goras Ohren, und die Worte hüllten die Angst und Verzweiflung, die in ihm wütete, in einen Kokon aus Trost. Gora nahm einen tiefen, zitternden Atemzug.

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