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Es wäre besser gewesen, wirklich besser für uns alle, wenn ich ihm gesagt hätte, dass er sich zum Teufel scheren solle und dass sie mir völlig egal seien, er und Tanja, und dass er mich nie wieder anrufen solle, nie wieder. Wenn ich das Gespräch wenigstens abgebrochen und wortlos aufgelegt hätte, auch das wäre besser gewesen. Ich weiß nicht, warum ich es nicht getan habe, ich weiß nur, dass meine Entscheidung falsch war.

Ich bin sicher, wenn ich mich anders entschieden hätte, gäbe es einen Toten weniger. Wenigstens ein Mensch wäre nicht Opfer des Irrsinns geworden, der mich mehr als mein halbes Leben lang begleitet hat. Ein Toter weniger. Einer, der verschont geblieben wäre. Gleichgültig, ob er es verdient hätte oder nicht.

Aber damals konnte ich einfach nicht anders. Vielleicht lag es daran, dass Thomas in meinen Augen eben immer noch der kleine Bruder war, fast zehn Jahre jünger als ich, und dass sich seine Stimme am Telefon angehört hatte, als würde ihm jemand den Hals zudrücken oder als wäre er völlig besoffen, während er mir irgendwas über einen Medikamentencocktail, haufenweise leere Pillenpackungen, aufgeschnittene Pulsadern und blutgetränkte Bettwäsche erzählte. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich den Fehler beging, sofort aufzustehen, mich anzuziehen, ins Auto zu setzen und loszufahren, statt mein Handy auszuschalten und weiterzuschlafen, notfalls mit einer Schlaftablette und einem Schluck Weinbrand.

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