Читать книгу Kaltfront. Psychothriller онлайн
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Das Blockieren der Räder. Das immer schneller werdende Seitwärtsgleiten über das Eis. Das Ausbrechen des Hecks, zuerst nach rechts, dann nach links, dann wieder nach rechts. Das ruckartige Anschlagen an der Gehsteigkante, den Rückstoß und die halbe Drehung um die eigene Achse. Das kurze Aufjaulen des Motors. Die rasende Rückwärtsbewegung, als säße ich verkehrt herum in einer Hochschaubahn. Den dumpfen Aufprall an der Reihe von Mülltonnen am Straßenrand. Den Schlag auf meinen Hinterkopf, der meinen Oberkörper nach vorn schleuderte. Den Rückspiegel, der immer größer und größer wurde. Die schneidende Kälte von Glas und Metall auf meiner Stirn. Und dann die Stille.
Möglich, dass ich für kurze Zeit das Bewusstsein verlor. Ich weiß es nicht. Dafür erinnere ich mich umso genauer an den ersten Gedanken, der mir durch den Kopf schoss: Gut, dass ich nicht den Lexus genommen habe.
Es klingt verrückt, aber genau so war es. Ich saß da und war erleichtert, dass mein wunderbarer, mitternachtsblauer Lexus unversehrt in der Garage stand. Nicht darüber, dass ich offenbar unverletzt geblieben war, weil ich keine Schmerzen spürte, empfand ich Erleichterung. Auch nicht darüber, dass ich kein anderes Fahrzeug gerammt hatte und von den Mülltonnen davor bewahrt worden war, ungebremst und mit voller Wucht gegen eine Betonmauer zu prallen. Und schon gar nicht über das Glück, dass um diese Zeit kein Fußgänger unterwegs gewesen war, den ich über den Haufen hätte fahren können, oder sogar töten. All diese Gedanken stellten sich erst viel später ein. Jetzt drehte sich alles nur um meinen Lexus, meine geliebte, nagelneue Limousine, die ich mir vor ein paar Wochen selber zu Weihnachten geschenkt hatte.