Читать книгу Altstadt-Blues 2.0 онлайн
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Großes Halligalli und Geklatsche rund um die SWR4-Bühne, die Massen hörbar begeistert. Sechs kräftige Zunftkollegen tunkten die jungen, weiblichen und männlichen Mediengestalter nacheinander in hohem Bogen mehrfach in einer Bütte mit eiskaltem Wasser nach unten. Mit viel lokalkoloriertem Witz kommentiert von einem graubärtigen Mann, als Gevatter Gutenberg täuschend echt in Originaltracht verkleidet. Zum Glück war es sehr heiß draußen, weil die nassen, fast transparenten Shirts beim Aussteigen aus der Bütte gesetzmäßig, hochgerutscht am Körper klebten. Wenn dabei als Nebeneffekt und Augenschmaus, ein Stück nackter Haut, ein brauner Bauch oder gar ein paar spitze Brustwarzen der weiblichen Täuflinge aufblitzten, regnete es verstärkt »Standing Ovations« und anfeuernde Rufe:
»Zugabe! Zugabe!«
*
Eine Weile verfolgten die Freundinnen das Spektakel auf der Bühne, bis Simone Mona anschubste:
»Ich könnt’ jetzt was essen, wie sieht’s bei dir aus?« Auf dem Domplatz und entlang der Ludwigstraße bot sich alles, was das Herz begehrte. Die beliebten Thüringer, Rinds-, Brat- oder Currywürste, Spießbraten mit Röstzwiebeln, Champignons in Rahm, frittierte Blumenkohlröschen, massige Pizzen, Maiskolben mit Knobibutter, Fischbrötchen mit Echt- oder Ersatzlachs, fettknusprige Reibekuchen mit Apfelmus und, und, und… und natürlich noch klebrige Kalorienbomben wie gebrannte Mandeln, Popcorn&Co. Sie entschieden sich für gegrillten Prager Schinken mit Kraut und ließen sich mit den dick belegten Brötchen auf den verfügbaren Holzbänken nieder.