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Wir hatten 750 Höhenmeter erreicht, als vor uns eine beleuchtete Galerie auftauchte. „Nein, nicht auch noch da durch!“ Wir waren fest entschlossen, hier und jetzt einen Platz fürs Zelt zu finden – bis hierher und nicht weiter! Egal wie stark es regnete und egal ob es hier womöglich Bären gab oder nicht, wir hatten die Nase gestrichen voll. So voll, dass wir tatsächlich eine Stelle fanden, die nicht unbedingt von der Straße einzusehen war.

Eigentlich würde man unter solchen Bedingungen niemals seine Räder abpacken, sein Zelt aufstellen und alles triefend nass einräumen wollen. Aber eben nur eigentlich. Denn allein der Gedanke, die nassen Klamotten vom Körper runter zu bekommen, sich in den Schlafsack zu kuscheln und wieder warm zu werden, spornt zu Höchstleistungen an. Und so stand im Nu das Zelt, nachdem ich zuvor sogar daran gedacht hatte, Plastetüten über die noch einigermaßen trockenen Sättel zu binden. Dennoch war am Ende der Prozedur das anfangs trockene Zeltinnere erneut tropfennass, aber es schwamm nichts, und von Oben kam nichts hinzu. Dabei hatten wir uns am Morgen noch darüber gefreut, dass die Schlafsäcke fast trocken waren. Jetzt bekamen sie aber nur von außen Nässe ab, denn die Regenkleidung legten wir ins Vorzelt, mehr als nass konnte nichts werden. Dann schlüpften wir in herrlich trockenen Sachen in die Schlafsäcke, und während ich mich bis zur Nassenspitze einmummelte, machte Martin auf dem kleinen Campingkocher Wasser heiß für eine Brühwürfel-Bouillon. Und das mitten im geschlossenen Zelt, und obwohl ich dabei vor Angst schwitzte, was mir sogar entgegen kam. Doch wir hatten derart viel Nässe ins Zelt geschleppt, dass ohnehin nichts hätte anbrennen können. Jedenfalls passierte nichts in dieser Richtung. Die Brühe allerdings wärmte uns auf und die Brote, die ich in der Zwischenzeit geschmiert hatte, machten Martin satt und die Welt war wieder in Ordnung.

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