Читать книгу Kunstmord. Kappes 11. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1930) онлайн
6 страница из 67
Die Kleine fing an zu weinen, und die Mutter redete auf sie ein: «Helga, wie oft habe ich dir schon gesagt, du darfst nicht mit bösen Onkels mitgehen!»
«Nicht auszudenken, was hätte passieren können!», mischte sich eine der anderen Mütter mit hochrotem Kopf ein.
«Vielleicht passen Sie beim nächsten Mal ja besser auf Ihr Kind auf!», gab Victor trotzig zurück. «Ich verstehe überhaupt nicht, weshalb Sie so ein Geschrei veranstalten. Ich bin Künstler! Die Kleine hat mir beim Zeichnen zugeschaut, und dann wollte sie selbst eine Katze malen – sehen Sie?»
Victor hob den Block auf und zeigte den aufgebrachten Frauen, was die kleine Helga mit seiner Hilfe gezeichnet hatte.
Doch die Frauen ließen sich nicht beruhigen. «Ja, so fängt es immer an! Und als Nächstes hätten Sie gesagt: ‹Ich habe ein kleines Kätzchen zu Hause. Magst du es dir ansehen?› Und dann hätten Sie wer weiß was mit dem armen Ding gemacht. Wir wissen, wie so was läuft!»
«Ach, ist das so? Wie vergiftet muss Ihr Gemüt sein, wenn Sie stets nur das Schlimmste annehmen? Wenn ich als Kind den Künstlern zugeschaut habe, dann haben sie mir nur gezeigt, wie sie malen. Hätte mich jedes Mal jemand weggezerrt, so wäre ich heute Lagerarbeiter oder Straßenbahnschaffner!»