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»Ach«, Stoner fühlte, wie der Druck von ihr wich und sich ihr Körper entspannte. »Ist es die Person, die gerade bei dir war?«

Tante Hermione stieß einen Seufzer des Überdrusses aus. »Nein, das war ein Neuer. Ein junger Mann. Sehr bemüht, sehr offen und sehr, sehr mystisch. Aber die ödesten Handlinien, die ich je gesehen habe. Dieser Junge hat ein Leben vor sich, das selbst einen Buchhalter langweilen würde. Meine Vorstellungskraft ist bei ihm völlig überfordert.«

»Nimm etwas Kirschtorte«, sagte Marylou teilnahmsvoll.

»Nein danke, Liebes, sie ist nicht mehr frisch genug, um daraus zu lesen.«

Marylou ließ ihre Gabel fallen und griff sich an die Kehle. »Ich bin vergiftet!«

Stoner lachte. »Sie ist in Ordnung. Ich hatte etwas davon zum Frühstück.«

»Äääh«, sagte Marylou, »ihr seid widerlich.«

Kapitel 2

Stoner bemühte sich, ihre Aufmerksamkeit zwischen dem Essen, dem Tischgespräch und den kugeligen Wandleuchtern aus Messing zu verteilen, in denen die Bienenwachskerzen tapfer vor sich hin glühten. Das Licht war golden, die Schatten fielen satt sepiabraun, und eine sanfte Süße schwang in der Luft. Von Zeit zu Zeit schaute sie verstohlen zu Mrs. Burton hinüber und fragte sich, was sie bedrücken mochte. Die alte Dame war zierlich, geradezu zerbrechlich, die Linien um ihre Augen herum scharf und tief vor Sorge. Stoner hatte nicht den Eindruck, dass die Hohlwangigkeit des Gesichts von ihrem Alter herrührte, eher von zu wenig Schlaf. Ihre Finger spielten ruhelos mit dem Tafelsilber und umklammerten den Serviettenring. Stoner kämpfte gegen das Verlangen, alle Regeln des guten Anstands über Bord zu werfen und einfach zu fragen, was ihr fehlte.

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