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[19] Schöningen – Ausgrabung unter Extrembedingungen

Niedersachsen

Tagebaue sind Fluch und Segen für die Archäologie, weil einerseits großflächig archäologische Denkmäler zerstört werden, andererseits aber Funde ans Tagelicht kommen, die sonst wahrscheinlich nie gefunden würden. Ein solcher Fall ist auch der Braunkohletagebau in Schöningen, Landkreis Helmstedt, in dem eine Reihe vor- und frühgeschichtlicher Fundstellen entdeckt wurde.

Im Jahr 1992 stieß man tief unter dem heutigen Niveau (8–15 m) auf Schichten, die dem Paläolithikum, der Altsteinzeit, zugerechnet werden müssen.

Eine Fundstelle aber erwies sich für die Forschung als überaus wichtig. Man konnte die Spuren eines Sees feststellen, in dessen Umfeld bis Ende des Jahres 1997 mehrere Tausend Einzelfunde gemacht wurden. Dabei handelte es sich um die Reste von Jagdbeute und Steinwerkzeugen. Herausragend aus der Fundmasse waren aber hölzerne Objekte: Schon 1994 fand man ein Wurfholz, für das man nach Aussagen der Ausgräber im entsprechenden Zeitraum keine Parallelen kennt. Wenig später, im Spätsommer 1995, kam der sensationelle Fund zutage. Dabei handelte es sich um sieben Speere aus Fichtenholz mit einer Länge von 1,82 m bis etwa 2,50 m. ssss1 Dass es sich dabei keineswegs um primitive Waffen handelte, belegten die sorgfältige Zurichtung der Spitzen und wohlüberlegte Wahl des Schwerpunktes im vorderen Bereich, also einem idealen Punkt für einen Wurfspeer.

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