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Das alte Gebäude, das vor ihm aufragte, sollte vor dem Krieg eine Klosterschule gewesen sein. Das war lange vor seiner Zeit gewesen. Aus den oberen Stockwerken müsste man damals freie Sicht auf den Rhein gehabt haben, das war bestimmt romantisch. Heute wurde die Sicht durch Bäume versperrt, die über die Jahre unkontrolliert in die Höhe gewachsen waren. Auf der anderen Seite des Gebäudes führte eine Bundesstraße den Hang entlang, daneben Eisenbahngleise, auf denen ununterbrochen Passagier- und Güterzüge nach Bonn im Norden oder Koblenz im Süden ratterten. Dieser Verkehr hatte von der Romantik am Rhein nicht viel übrig gelassen.

Bis zum Ende des Krieges war das Haus von den Nazis für einen gemeinnützigen Zweck zweckentfremdet worden, gemeinnützig jedenfalls im Sinne der Nazis. Was sich genau während des Krieges hinter seinen Mauern abgespielt hatte, hatten die Menschen in der Gegend weitgehend aus ihrer Erinnerung gelöscht. Kurz nach dem Krieg hatte sich angeblich eine Hosenfabrik vorübergehend darin niedergelassen, deren Fabrikgelände in Köln durch Bomben dem Erdboden gleichgemacht worden war. Ob das stimmte, konnte er nicht beschwören, aber es interessierte ihn auch nicht. Auf jeden Fall war das Haus Ende der fünfziger oder Anfang der sechziger Jahre von der Bundeswehr übernommen worden.

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