Читать книгу Die Brücke, die ihr Gewicht in Gold wert war. Ein Rheinland-Krimi онлайн
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Außer den Musterungen, die darin stattfanden, hatte die Bundeswehr damals ein Institut hier eingerichtet, das mit Medizin und Statistiken zu tun hatte. Soldaten, Ärzte und Zahlenreihen, eine komische Mischung, er konnte sich darunter nichts Rechtes vorstellen. Der Komplex war in dieser Zeit von einem Gitter umgeben und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich gewesen.
Nachdem der Kalte Krieg vorbei war, und die Bundeswehr sich neu organisieren musste, hatte sich das Institut offensichtlich erübrigt. Das große Haus und das dazugehörende Gelände gammelten nun seit Jahren vor sich hin. Die Zukunft des Anwesens lag im Dunklen, so dunkel, wie es der heutige Abend war. Das war ihm nur recht. Solange hier keiner wohnte oder arbeitete, konnte er sein Auto unbehelligt auf dem Gelände abstellen. Niemanden kümmerte es, dass das Einfahrtstor zur Straße offen stand, denn es gab hier nichts mehr zu holen, für das es sich lohnte, ein Tor zu verschließen.
Sein Blick fiel auf die steile felsige Wand, die sich hinter und seitlich des Gebäudes in die Höhe zog. Sie war mit Büschen überwachsen, wirkte unheimlich und bedrohlich. Er parkte sein Auto stets nahe der Felswand am Ende des Grundstücks, aber er war noch nie auf die Idee gekommen, den Hang in näheren Augenschein zu nehmen. Er hatte keine Sorge, dass sein Auto gestohlen werden könnte, dafür war es zu alt, verbeult und zerkratzt. Wenn es trotzdem jemand stehlen sollte, hoffte er, würde die Versicherung ihm dafür mehr zahlen, als es noch wert war.