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Er hospitierte bei einem Sarghersteller, wusch Leichen und entwarf Trauerreden. Eines Morgens las er über seinen Pausenkaffee gebeugt in der Morgenpost von einem mörderischen Familiendrama, dachte sich, das Knäuel hätte er gern und besser entwirrt und bewarb sich bei der Kripo. Der Umgang mit Mördern und Toten, deren mitten im Satz abgerissene Geschichte er zuende erzählte, schlug bis heute jedes Doktorandencolloquium.

»Drei Monate Drittelstelle«, antwortete Thies, »paar Monate Pause, wieder Drittel. Ich saß in einer Einzimmerbude in Neukölln und habe mir eingebildet, für ein authentisches Leben als Wissenschaftler zu darben.«

»Und hattest Zeit für einen Hund.«

»Dessen Hundesteuer ich dann nicht mehr zahlen konnte.«

»Und jetzt?«

»Muß ich Neukunden ablehnen. Brutus, laß das.« Ein Jack-Russel zog den Kopf aus einem Mauseloch.

»Sind das alles Historikerhunde?«

Thies deutete auf eine schmalen Podengo mit riesigen Ohren, durch die die Sonne schien. »Mommsen. Das professorale Herrchen hat eine Finca auf Mallorca. Dort schreibt er seine ungelesenen Bücher und mümmelt Oliven.«

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