Читать книгу Auslaufgebiet. Der andere Berlinkrimi онлайн
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»Da läuft man ungern quer.«
Thies lachte. »Man hört sie von weitem Kommandos brüllen.«
»Und wie erkenne ich sie werktags?«
»Nach Feierabend geht sie zum Essen. Ich gebe Dir die Adresse.«
Oskar plumpste in den Drehstuhl, rieb sich die Augen und gähnte. Wieder hatte er seine halbe Schicht mit den schweigenden mutmaßlichen Doppelmördern verbracht. Nicht mal fremdsprachige Verwünschungen gönnten sie ihm. Aber der Alte hatte nach den Hunden gefragt. Die Drogen, die Waffen, der Doppelmord, aber er fragte nach den Kötern. Ein Kollege mit tunesischem Vater war sich immerhin sicher, er hätte einen ägyptischen Akzent. Na ja, höhnisch gelacht hatte der Alte.
Die Fingerabdrücke waren nicht registriert. Jetzt versuchten die Kollegen, über die DNA Personalien zu klären, die Ergebnisse dauerten.
In Ermangelung von Namen hatten sie die Drei nach Alter durchnumeriert. Inoffiziell gaben sie ihnen Spitznamen. Als Einser thronte Ali-Baba, das offensichtliche Sippenoberhaupt. Der Shishafreund und Linoleumrotzer, die Nummer Zwei, hieß Ziege. Der Dreier mit Resten von Pubertätsduft in der Kleidung, dem Oskar gerade in der Hoffnung, das wackeligste Glied in der Kette hielte das Schweigegelübde nicht durch, stundenlang redend gegenüber gesessen hatte, hieß Fiffi, weil er eine goldene Halskette trug, dick wie die Halsbänder seiner Bullterrier. So was hatte die Grunewalder Frauenleiche auch getragen. Kein für Waldtiere bekömmliches Statussymbol, sie hatten es ihr unversehrt gelassen. Iris Gerber hatte den für Kriminaler unerschwinglichen Schmuck mit Dollar bezahlt, aber der Dreier? Viel zu dick wirkte sie an dem schmächtigen Kerl. Vielleicht war sie seine Belohnung? Doppelmord als Einstiegspreis in die testosterongesteuerte Gruppe. Oskar seufzte. Zu seiner flaumigen Zeit sprang man dafür rückwärts vom Fünf-Meter-Brett oder entriß einer Omi die Handtasche.