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Dominique Manotti

Madoffs Traum

Novelle

Deutsch von Iris Konopik

Literaturbibliothek

Argument · Ariadne

Inhaltsverzeichnis

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I

Ich sitze auf einer Steinbank in der prallen Sonne. Ein schöner Sommertag. Der Stein ist warm. Der Garten vor mir ist gut gepflegt. Der Rasen gemäht, gewässert, schnurgerade Buschreihen, alle identisch. In der Mitte ein Baum, zu einer Kugel beschnitten. Was für einer? Keine Ahnung. Ich bin ein Mann der Städte, des Betons und Asphalts. Von Bäumen verstehe ich nichts. Und der hier soll mich bis zu meinem Tod begleiten. Unerträglicher Gedanke.

Ich schließe die Augen und stehle mich davon. Ich träume. Wie ich es mein Leben lang getan habe. Wie es alle Amerikaner tun, sagt man. Zweifellos ein bisschen intensiver als die meisten meiner Mitbürger, zweifellos in größerem Stil.

Meine Kindheit in einer griesgrauen Familie hat mir wenig Erinnerungen hinterlassen. Die Schule ödete mich an und schien mir reine Zeitverschwendung. Ich ging so selten wie möglich hin. Hatte es eilig, diese Phase geheuchelter Ausbildung hinter mich zu bringen. Ich wollte aufsteigen, mich durchsetzen, gesehen, bewundert, geschätzt werden. Die einzige greifbare Möglichkeit war, viel Geld zu verdienen. Weil Geld die erste, die unmittelbarste Form des amerikanischen Traums ist, der einzige Wert, der einhellig von allen anerkannt und respektiert wird, der Nerv Amerikas. Weil ich an dem, was ich verdiene, mit Gewissheit erkenne, was ich wert bin. Ich kann mich mit meinem Nachbarn messen, und niemand kann meinen Wert bezweifeln. Ein Dollar wird immer ein Dollar sein.

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