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Es war die Zeit der allerersten Computer. Eine komplexe Technologie, von der niemand ahnte, dass sie die Weltwirtschaft revolutionieren würde. Wir verstanden nichts davon, wir interessierten uns nicht sonderlich dafür, wir hatten keinen Sinn für Technik. Bis ein Ingenieur, der sich im Finanzgeschäft auskannte, Anfang der Sechzigerjahre ein Gerät erfand, das, angeschlossen an einen Computer und ein Telefonnetz, in Echtzeit und fortlaufend automatisch alle Kurse an den amerikanischen und bald auch weltweiten Börsen ausgab. Wir begriffen sofort: Damit blieb der Börsenbetrieb nicht länger in der Hand einer kleinen Gruppe von Spezialisten, die die Information monopolisierten. Ab jetzt war sie frei verfügbar für alle, die sie nutzen wollten. Mit einem Schlag umfasste unser Horizont die Dimensionen der großen weiten Welt. Instinktiv erkannten wir: Mit den neuen Geräten würden die Börsen in einen anderen Gang schalten, würden in die Ära der Hochgeschwindigkeit, der Unmittelbarkeit eintreten. Schluss mit den Rentiers. Eine andere Welt war im Werden, die Welt der Pokerspieler. Wir haben tief Luft geholt, unsere Lungen mit dem Zeitgeist gefüllt und losgelegt, sicher, dass dies unsere Chance war, und wild entschlossen, sie zu ergreifen.

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