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Читать книгу 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 4 онлайн

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Portland, die „Stadt der Rosen“, siebzig Meilen vom Pazifik entfernt und mit elf Partnerstädten in aller Welt verbunden, bringt uns die „Interstate 5“ näher, die mitten durch die Großstadt führt und uns anschließend ein paar flotte Kilometer südwärts bringen soll. Zwischen den Flüssen Columbia und Willamette schön gelegen, hat Mains Namensvetter zwar Kleinstadt-Charme, mit fast 600.000 Einwohnern und zwei Millionen im Großraum jedoch entsprechenden Verkehr und zahlreiche Straßen, so dass Sabine höllisch aufpassen muss, dass ich ohne Navigationshilfe auch an den richtigen Ecken abbiege. Als das geschafft ist satteln wir Schusters Rappen, denn die Stadt ist fußgängerfreundlich, hat viele Parks, Gärten und Grünanlagen als auch gute öffentliche Verkehrsmittel. Den ersten Kontakt mit Europäern hatte diese Gegend zwar schon 1805, als die Expedition Lewis und Clark am heutigen Fort Clatsop National Memorial – zehn Kilometer westlich der Stadt Astoria – ihr Winterlager aufschlug, während Portland 1850 noch nicht mehr als 800 Einwohner zählte. Der Seehafen der Stadt, die lange Jahre im Schatten der einstigen Hauptstadt Oregon City stand, verlor schnell an Bedeutung, als die Eisenbahn ausgebaut wurde, und Seattles Tiefseehafen immer stärker ins Blickfeld rückte. Dennoch wurde und blieb Portland die größte Stadt und das wirtschaftliche Zentrum im Bundesstaat und ist, hinter Seattle und dem kanadischen Vancouver, die drittgrößte Metropole im Pazifischen Nordwesten. Zwei Flüsse verlangen Brücken, für die Eisenbahn, die Autos und den Schiffsverkehr, dem sie allerdings Platz gewähren müssen. So befinden sich unter den 14 Brücken auch Konstruktionen wie die grüne Hawthorne Bridge, die 1910 fertiggestellt wurde und als älteste Hubbrücke der Welt gilt, während die 529 Meter lange rote Klappbrücke ein Teil der Broadway Street ist und äußerlich ausschaut wie die kleinen Brücken, die ich als Kind aus dem Märklinbaukasten für meine Eisenbahn zusammenschraubte. Als zweitlängste Stabbogenbrücke der Welt gilt die 1973 errichtete zweistöckige Fermont Bridge, die eine Stützweite von 383 Metern besitzt und sich über 656 m ausstreckt. Die jüngste begrüßte die sympathische Stadt mit dem Mount Hood am östlichen Horizont 1982, als sich die „Glenn Jackson“ über 3.581 Metern vom Government Island über den Columbia River hinüber nach Washington ausstreckte. Aber auch Galerien, Museen, Restaurants, Cafés und Sportstadien, der Portland Saturday Market oder historische Gebäude gehören zum Bild dieser Stadt. So die Konzerthalle, die 1928 als Theater begann und 1974 umgebaut wurde und im Inneren Rokokostil zeigt, das elegante Benson Hotel stammt aus 1912 und das Lloyd Center war bei seiner Eröffnung 1960 das größte Einkaufszentrum der Welt. In der Altstadt finden sich „gusseiserne Gebäude“ aus der Gründerzeit, während andernorts die Moderne himmelwärts strebt, Gemütlichkeit einlädt oder einzelne Bauten den Blick ganz für sich allein beanspruchen wie der weiße Tempel oder der auffallende rote Ziegelbau der Union Station, deren Holzbänke in der großen hellen Halle das Warten verkürzen, und deren Turm für „GO BY TRAIN“ wirbt. Gefeiert wird in einer Stadt, in der es wie überall im Pazifischen Nordwesten vom Herbst bis zum Frühjahr viel Regen gibt, im Sommer umso mehr. Zu den bekanntesten Sport- und Festlichkeiten zählen das seit 1907 jährlich im Juni stattfindende Rosenfestival, eine großen Messe, die sich Oregon Brewers Festival nennt und die Spring Beer- und Weinfestivals im Frühjahr und Herbst.

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