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Er hörte er ein leises Schlurfen vor seiner Unterkunft. Einer seiner Brüder kam, um ihm Nahrung und Wasser zu bringen. Die Zeit der Reinigung war noch nicht vorbei, er musste sich in Geduld fassen. Leise murmelte er ein Gebet, welches ihn mit neuer Kraft und Zuversicht erfüllte.
Sachte öffnete sich die Zimmertür, ein fahler Schein durchdrang die Finsternis. Eine große Gestalt trat ein. Sie war in eine Art schwarze Kutte gehüllt, die Kapuze tief in das Gesicht gezogen. Wie ein Schatten kam sie an das Lager, schob dem Liegenden eine Hand unter den Kopf und setzte ihm eine Schale mit dampfender Flüssigkeit an den Mund.
„Trink, Bruder, trink!“
Er trank.
* * *
Ein Schemen, in eine Kutte gehüllt, dessen Kapuze sein Gesicht fast völlig verbarg, beugte sich über den Laptop. Dann lehnte er sich zufrieden zurück. Alles lief bestens, bald schon würde die Zeit gekommen sein, dass sie zuschlagen konnten. Er überflog noch einmal seine Eintragungen auf dem Bildschirm und hämmerte dann grinsend mit dem knochigen Finger auf die Entertaste. Erstes Ziel erreicht: In der Tiefe des Tempels lagen dreizehn heilige Krieger, die auf ihren Einsatz vorbereitet wurden. Wenn ihre sündigen Körper erst gereinigt wären, konnten sie daran gehen, ihre Leiber wieder aufzubauen und zu präparieren. Dann wären sie bald wieder so kräftig wie früher, nur eben ganz anders. Ja, ganz anders als normale Menschen – lebendige feurige Schwerter ihres Gottes, bereit, auf sein Zeichen hin auf die Ungläubigen hinabzufahren und Vernichtung zu bringen.