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Kapitel 15
Irrte er sich oder hatte er tatsächlich einen Schrei gehört? Shane atmete die schal schmeckende, aber gefilterte Luft durch das breite Mundstück tief ein und aus, bis sich sein Puls wieder normalisierte.
Zwar hatte er in seinem Leben viel erlebt, doch war er gerade dadurch vorsichtiger, ja sogar ängstlicher geworden. Seine Selbstsicherheit war ungebrochen, doch er ertappte sich des Öfteren dabei, wie er noch einmal alle Schlösser und Fenster vor dem Zubettgehen überprüfte. Kein Kontrollzwang, aber ein Zeichen, dass sich in seinem Leben etwas verändert hatte.
Als Jugendlicher hatte er sich unerlaubt Horror-Filme aus der Videothek ausgeliehen und am Wochenende, wenn die Eltern verreist waren, angeschaut. Mit zunehmendem Alter hatte er sich jedoch von solchen Filmen distanziert. Nicht, weil es ihn nicht weiter gereizt hätte, er liebte den Nervenkitzel, aber Erlebnisse in seinem Leben hatten dazu geführt, dass er die Dunkelheit und alles was damit zusammenhing, fürchtete. Erlebnisse, die tief verborgen in den hintersten Ecken seiner Erinnerung ihr Dasein fristeten, nun jedoch wieder an die Oberfläche zu gelangen drohten. Er begann daran zu zweifeln, ob es eine gute Idee gewesen war, vor Fritzsch den Helden markieren zu müssen.