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Der Geschmack des Whiskys und die gediegene Atmosphäre ließen Shane allmählich zur Ruhe kommen. Seine Gedanken hörten auf zu kreisen und eine wohlige Wärme breitete sich in seinem Bauch aus.

»Hier stecken Sie also«, sagte plötzlich eine vertraute Stimme, und Estella Meinhard ließ sich neben ihm auf einem Barhocker nieder.

Shane musterte sie von der Seite. »Sollten Sie nicht da oben sein?«, fragte er ein wenig schelmisch und deutete auf die Decke. Andererseits überraschte es ihn nicht, sie hier zu sehen. Im Speisesaal schlugen sich in diesem Moment wahrscheinlich alle die Köpfe ein.

»Wer im Glashaus sitzt …«

»Schon gut, schon gut«, sagte Shane beschwichtigend. »Besorgen wir Ihnen erst einmal einen Drink!«

***

»Sie sind ganz schön gesprächig für jemanden, der mich gestern noch am liebsten in den Wind gestoßen hätte.«

»Sie hören nur nicht zu«, entgegnete Estella. »Ich sagte lediglich, dass ich noch einiges zu tun hätte.«

»Ja, stimmt, das sagten Sie.« Shane prostete ihr zu.

Er war gleichermaßen überrascht wie erfreut, dass sie bei ihm an der Bar geblieben war. Estella fühlte sich von seiner unverblümten Art offensichtlich weder abgestoßen noch schien sie davon sonderlich beeindruckt. Nach drei Drinks und einigen sarkastischen Bemerkungen entstand allmählich sogar so etwas wie Freundschaft zwischen ihnen – falls es das zwischen Mann und Frau überhaupt gab. Wenn Shane O’Brien eines aus seinen Beziehungen gelernt hatte, dann, dass Frauen keine Kumpels und Männer keine besten Freundinnen waren. Das klärte sich spätestens, wenn die Gespräche auf Sport oder Shopping kamen.

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