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Gelsenrath klopfte an die Tür. Doch in Schöpfs kleinem Reich regte sich nichts. Gelsenrath drehte sich herum, die alte Frau war in einem Zimmer verschwunden – dem Geruch nach in der Küche. Also öffnete er vorsichtig die Tür zu Schöpfs Zimmern.

In der Stube herrschte penible Ordnung. Der Schreibtisch sah aus, als sei er noch nie benutzt worden. Die Platte war beinahe völlig leer, und auch das Tintenfässchen mit der altmodischen Feder machte eher den Eindruck eines Ziergegenstands denn eines Schreibgeräts. Außerdem stand ein Kelch auf dem Tisch. Vielleicht trank Schöpf gelegentlich Limonade aus dem Gefäß. Jetzt aber war es leer.

In einem Regal über dem Schreibtisch blinkten ein gutes Dutzend blitzeblank geputzte Trophäen, die genauso wie die Medaillen an der Wand von Schöpfs sportlichen Erfolgen zeugten. Neben der Tür zur Schlafkammer hingen Zeichnungen. Gelsenrath erkannte den Strich. Es handelte sich eindeutig um Übungen von Rosalinde Fritzschmann. Er hatte Schöpfs Verlobte bei mehreren Vereinsfestivitäten getroffen und stets ein wenig Mitleid mit der hübschen Brünetten empfunden. Schöpf kümmerte sich bei den gesellschaftlichen Anlässen viel zu wenig um das Fräulein. Wenn Gelsenrath so eine junge Dame ausführen würde …

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