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Читать книгу 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 3 онлайн

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Am nächsten Morgen fährt uns der Hotelbus zum Schiff, und dort bringen wir sofort unsere Koffer unter Verschluss, um uns während der etwa sechs Stunden bis Juneau frei bewegen zu können. Die meiste Zeit verbringen wir draußen an der Reling, lauschen zwischendurch aber auch einem Rancher, der in der Lounge seinen Gästen allerlei Interessantes erzählt. So auch, dass sich Mountain Goats von Dall Schafen – deren zirkuläres Horn 8 Jahre bis zur vollen Entwicklung benötigt – dadurch unterscheiden, dass ihre Haare länger, die Brust tiefer und die Hörner schwarz sind; ein Weißkopfseeadler erst mit sieben Jahren seine volle Federpracht entwickelt hat; Wölfe eine komplexe, soziale Hierarchie haben; Karibus mit 3.000 Meilen pro Jahr mehr wandern als jedes andere Landtier; Moschusochsen Mitte der 1800er Jahre fast ausgerottet waren und fast alle, der heute in Alaska lebenden 2.000 Tiere, auf 34 Exemplare zurückgehen, die zur Erhaltung der Art von Grönland eingeführt worden waren; Stachelschweine in Nordamerika seit 3 Millionen Jahren leben; ein Elchgeweih jährlich abgeworfen wird und bis zu 50 Pfund wiegt; Seeotter das dichteste und weichste Fell aller Säugetiere besitzen; ein Grizzly 900 Kilo wiegen kann; Kodiak Amerikas größte Insel vor Hawaii ist; Schamanen als Mittler zwischen Menschen und Göttern gelten, und Tlingit-Indianer nach der Hochzeit zur Sippe der Frau, nicht zum Clan des Mannes ziehen. Und der Ranger weiß auch, weshalb der Chilkat River im Bereich des Adlerschutzgebietes nicht zufriert: Der Flussboden ist felsig, das Gletscherwasser hat ihn über Millionen Jahre ausgewaschen und viele tiefe Stellen geschaffen, die das Wasser beruhigen und am Fels wieder hochtreiben. Zurückkommend in tieferes Gewässer ist es wärmer und verhindert die Eisbildung. Und das wissen neben dem Ranger auch die Lachse, Adler und neuerdings auch wir. Kurz bevor unsere Fähre vor der Nordspitze des Admiralty Islands einen Linksschwenk macht, um die Auke Bay anzusteuern, begleitet steuerbords ein Buckelwal unsere Fähre, die in den vergangenen Stunden durch wunderschöne Natur fuhr, mit Bergketten, weiß betupft, grün umhüllt oder felsig und von unterschiedlichen Farben geprägt. Zwischen Gletschern und Wasserfällen zeigten sich kleine und große Täler, Wald und grüne Uferstreifen. Und als das Schiff eindreht, taucht auch der Wal nochmals auf und bläst seine Atemluft als Fontänen mehrmals Richtung Himmel, während sein Rücken das ruhige Wasser ganz gemächlich durchpflügt. Dann wölbt der mächtige Säuger plötzlich den Rücken und zeigt seinen Reisepass: Für Bruchteile von Sekunden steht die mächtige Schwanzflosse, so einmalig wie ein Fingerabdruck, in voller Größe senkrecht über dem Wasser, lässt die Auslöser klicken und verschwindet Augenblicke später wieder in der Tiefe.

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