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Читать книгу 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 3 онлайн

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Unterwegs nimmt unser Skipper auf der fast zehnstündigen Tour alles mit, was sich anbietet. Er fährt haarscharf an Wasserfälle heran, steuert zum Rand, wenn er dort Bergziegen oder Bären entdeckt, die auf dem Schwemmlandstreifen unterhalb der steilen Granitwände nach Muscheln suchen, stoppt unter Adlerhorsten oder nähert sich vorsichtig Robben und anderen Fotomotiven. An die beiden Gletscher schippert Steve Weber – auf seiner Brücke darf man Platz nehmen – seine 17 Meter lange „Adventure Bound“ nur so nahe heran, wie es die Sicherheit erlaubt. „Im Ziel“ schaltet der Steuermann dann die 625 PS-Motoren für eine Weile ab, damit seine Gäste dieses Stück Natur in aller Stille bestaunen können. Der Blick auf die beiden Gletscher ist ein großartiger und das Kalben wohl immer ein Erlebnis. Es beginnt mit Knistern und Knacken in der Wand des bläulich leuchtenden, zerklüfteten Eises, und wenn es wie Kanonendonner gewaltig knallt, dann hat sich bereits ein haushoher, zitternder Koloss von ihr abgelöst, reißt und platzt auseinander, in große und kleine Säulen, Platten oder kantige Gebilde. Diese ganze Masse fällt schließlich in sich zusammen und stürzt mit ungeheurer Wucht ins das grüne Wasser, das gewaltig und druckvoll nach oben ausweicht, an Kraft verliert und weiß schäumend wieder aufklatscht. Die Druckwellen, die sich schnell ausbreiten, lassen auch unser Schiff, auf dem die Motoren bereits wieder arbeiten, ordentlich schaukeln und spüren, wie viel Kraft in ihnen steckt. Mit dem Glacier Bay National Park steht dieser Fjord natürlich nicht auf gleicher Höhe, aber ein schlechter Ersatz ist er keinesfalls, sondern ein wunderschönes Erlebnis, das im Vergleich äußerst preiswert ist und auf das man in Juneau, neben den Bären auf Admiralty Island, keinesfalls verzichten sollte. Der Glacier Bay National Park, mit mehreren Gletschern, Regenwald mit riesigen Fichten, Wanderwegen, zahlreichen Tieren und von Gustavus aus zu erreichen, ist wesentlich größer und vielfältiger. Mit Standort Gustavus lässt sich auch gleichzeitig das grandiose Schauspiel in der Icy Strret ansteuern, wenn die Wale – die richtige Jahreszeit und etwas Glück vorausgesetzt – beim gemeinsamen Heringsfang mit offenen Mäulern aus dem Wasser schießen. Andererseits lässt sich der „Glacier“ auch mit einem Buschflugzeug ab Haines erkunden, und das kostet einen Bruchteil an Zeit und Geld dessen, was für eine Tour mit Standort Gustavus (sehr schöne Lodge) ab Juneau verlangt wird.

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